Werkstofftechnik/ Werkstoffprüfung
In unserem Alltag sind Werkstoffe allgegenwärtig. Daher müssen sowohl bei der Produktion, beim Einsatz als auch bei der Entsorgung das werkstoffspezifische Verhalten bekannt sein und berücksichtigt werden. In diesem Profil erwerben die Studierenden ein grundlegendes Wissen hinsichtlich etablierter werkstofftechnischer Verfahren und Analysemethoden. Zusätzlich erhalten die Studierenden ein tiefergehendes werkstoffkundliches Verständnis, Einblicke in industrielle Prozesse sowie deren wirtschaftliche Anwendung.
Neben dem Aufbau von theoretischem Wissen wird interessierten Studierenden die Möglichkeit geboten, das erlernte Wissen über die Herstellungs-, Verarbeitungs- und Analysemethoden im Bereich der Werkstofftechnologie und -prüfung innerhalb von Fachlaboren, Studien- und Bachelorarbeiten, auch in Verbindung mit Forschungs- und Industrieprojekten, anzuwenden. Auf diese Weise können Kenntnisse über verschiedene Werkstoffe und Verfahren, deren Grundlagen in der Lehre erarbeitet wurden, in Forschung und Anwendung sinnvoll vertieft und ergänzt werden.
Das Profil setzt sich aus dem Pflichtkatalog, dem Wahlkatalog A sowie dem Wahlkatalog B des Profils zusammen. Nähere Beschreibungen der wählbaren Module entnehmen Sie bitte dem Modulhandbuch Bachelor Maschinenbau.
Kompetenzen und Berufsfelder
Mit dem Studium qualifizieren sich die Studierenden der Materialwissenschaft, Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung für Tätigkeiten in unterschiedlichen Bereichen. Das Einsatzspektrum reicht von der Forschung über Entwicklung und Engineering bis hin zur Produktion und Qualitätssicherung. In der Industrie werden Werkstoffingenieurinnen und Werkstoffingenieure überall dort gebraucht, wo Werkstoffe hergestellt, verarbeitet und veredelt werden, wodurch sich ein sehr breit gestreutes und interdisziplinäres Aufgabenfeld eröffnet, wie z.B.:
- In der Werkstoffentwicklung beschäftigen sich Werkstoffingenieur*innen mit der gezielten Herstellung neuartiger Werkstoffe mit einem gewünschten Eigenschaftsprofil sowie deren Verarbeitungsmöglichkeiten zur Verbesserung bereits etablierter Produkte oder neuer Anwendungen. Mögliche Zielgrößen stellen dabei gute Recyclebarkeit, lange Lebensdauer, Ressourcen schonende Herstellung sowie nachhaltige Verarbeitungsverfahren dar.
- Im Bereich der Werkstoffauswahl ergeben sich Anknüpfungspunkte zum Produktdesign, wobei interdisziplinäre Kooperationen mit Designer*innen, Konstrukteur*innen, Berechnungsingenieur*innen und Werkstoffwissenschaftler*innen erforderlich sind, um das Potential der gewählten Werkstoffe z.B. für die Realisierung von Leichtbaukonzepten vollends auszuschöpfen.
- Innerhalb der Werkstoffprüfung gilt es geeignete Analyseverfahren, die auf mechanischen, thermischen, chemischen und/oder physikalischen Phänomenen basieren, auszuwählen. Darauf aufbauend werden Messungen an den Bauteilen vorgenommen, die Messsignale in geeigneter Weise ausgewertet und schließlich die Ergebnisse zur Bewertung der Bauteilqualität und Bauteileigenschaften herangezogen. Hierbei kommen klassischer Weise sowohl zerstörende als auch zerstörungsfreie Verfahren zum Einsatz.
- In der Fertigungstechnik befassen sich Werkstoffingenieur*innen mit Herstellungs- und Bearbeitungsverfahren für Werkstoffe oftmals mit dem Ziel einer Kostenreduzierung und/oder Qualitätsverbesserung.
- In der Anwendungstechnik bemühen sich Ingenieur*innen um die Erschließung neuer Verwendungsmöglichkeiten für innovative Werkstoffsysteme für neue Anwendungsfelder. Oftmals führt der Einsatz neuer Werkstoffsysteme zu neuartigen Designmöglichkeiten aufgrund der optimierten Übereinstimmung des Anforderungsprofils mit den Werkstoffeigenschaften bei gleichzeitiger Erhöhung der Wirtschaftlichkeit.
- Die Werkstoffberatung beinhaltet die Analyse und Bewertung von Schadensfällen sowie die Erarbeitung von Präventionsstrategien. Insbesondere in diesem Aufgabenfeld besteht die Möglichkeit einer freiberuflichen Tätigkeit in einem Ingenieurbüro. Als feste Anstellung ist eine Anstellung beim Patentamt, einer Consultingfirma oder im Vertrieb denkbar.